In der Beschlussvorlage für die letzte Stadratssitzung über die Einrichtung eines freien WLANS in Mendig war gemäß des CDU-Antrags nur vorgesehen, in Niedermendig ein freies WLAN einzurichten. Obermendig? Fehlanzeige. Wir haben das thematisiert und kritisiert. Die CDU hat nun nachgelegt und für Obermendig ebenfalls ein freies WLAN vorgeschlagen. Es wurde dann auf Anregung der CDU beschlossen, dass geprüft werden soll, ob Obermendig ebenfalls ein freies WLAN bekommen soll.
Immerhin eine erfreuliche Nachricht – wir bleiben an dem Thema dran. Die Prüfung darf nicht zulange dauern!
Warum ist ein freies WLAN so wichtig?
Im internationalen Vergleich hat Deutschland eine digitale Infrastruktur auf dem Niveau eines Entwicklungslandes. Ursache ist hier, dass wir bei den Netzanbietern keinen echten Wettbewerb haben, sondern ein Oligopol, das – international gesehen – den mobilen Datenverkehr zu Höchstpreisen mit schlechter Netzabdeckung und mäßigem Netzdurchsatz anbietet. So kostet eine echte mobile Datenflatrate ohne Volumenbegrenzung in Deutschland 199,95 € (Anbieter Telekom) und in den Niederlanden kostet das 35 €, wohlgemerkt beim gleichen Anbieter T-mobile, einer Tochter der Telekom.
Für 35 € bekommt man in Deutschland grade mal 4 GB, Rumanien 6 Gigybyte, Kroatien 10 Gb. In Frankreich bekommt man 50 Gb, also das 12-fache. Hinzu kommt die schlechte LTE-Netzabdeckung, vor allem auf dem Land.
Die Kosten in Deutschland für mobilen Datenverkehr sind ein echtes Hemmnis für die strukturelle Entwicklung. Deswegen kann es nicht sein, dass man nur in Niedermendig ein freies WLAN installiert und Obermendig aussen vor lässt. Strukturell ist Obermendig ohnehin benachteiligt. Hier ist die Stadt und auch die VG gefordert, diesen Nachteil auszugleichen. Laut dem Finanzminister NRW kostet ein Meter Strasse 11.000 € – da ist ein freies WLAN, das in Niedermendig grade mal 5000 € Investition und 2700 € für den Betrieb erfordert, eine recht preiswerte Anschaffung.
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