Es ist ein alter Brauch, der insbesondere in der Eifel gepflegt wird: Das Gedenken an den heiligen St. Martin durch die Lampionsumzüge der Kinder zum Martinsfeuer mit der Darstellung der Mantelteilung.
Die Legende ist eigentlich bekannt. Martin, als römischer Soldat und dadurch privilegierter und reicher Bürger des römischen Reiches, ritt der Legende nach an einem kalten Winterabend an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der frierende Bettler tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen wertvollen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. In der Nacht erschien Martin der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen.
Der Soldat Martin wurde dann Christ und später Bischof in der französischen Stadt Tours. Später wurde er heiliggesprochen. Er ist der Patron nicht nur der Soldaten, sondern auch der Winzer und Schneider.
Am Martinstag denken wir also einmal mehr an die armen Menschen, an die, die weniger haben, als wir. Und wir überlegen, ob wir nicht etwas mit ihnen teilen könnten. Eigentlich eine wunderbare Geschichte, die in der heutigen Zeit mit der zunehmenden Armut sehr aktuell ist.
Lampions und Martinsfeuer
Als Als Martin von Tours auf einer seiner Reisen starb, geleitete man ihn zur Grabstätte mit Pechfackeln. Daher auch der Brauch, dass unsere Kinder Laternen für St. Martin basteln und singend durch die Dunkelheit laufen. Das Martinsfeuer war früher bei den heidnischen Germanen ein Erntedankfeuer. Diesen Brauch hat die kath. Kirche in das Martinsgeschehen integriert.
Die Martinsgans
Der Legende nach sollte St. Martin zum Bischof von Tours ausgerufen werden. In seiner Bescheidenheit wollte er das nicht und versteckte sich in einem Gänsestall. Die Gänse sollen ihn dann mit ihrem Geschnatter verraten haben. Es wird auch erzählt, dass die Gänse während einer Predigt von St. Martin in die Kirche kamen und mit ihrem Geschnatter die Predigt störten. Zur Strafe sollen diese dann gebraten und gegessen worden sein.
Warum die Laternenumzüge? Woher kommt das Martinsfeuer?
Die Legende sagt, dass man, als man St. Martin zu Grabe trug, ihn auf dem letzten Weg mit einem riesigen Fackelzug begleitete. Daher auch der Brauch, dass unsere Kinder Laternen für St. Martin basteln und singend durch die Dunkelheit laufen. Das Martinsfeuer war früher bei den heidnischen Germanen ein Erntedankfeuer. Diesen Brauch hat die kath. Kirche in das Martinsgeschehen integriert.
Warum sind die Umzüge am 11. November? Woher kommt der Martinsweck?
Der 11. November war früher der Tag, an dem die Bauern die Knechte und Mägde entliessen. Da diese oft weite Wege nach Hause gehen mussten und früher damals im November noch ein rechter Winter war, bekamen die Knechte und Mägde vom Bauern eine Wegzehr. Daraus ist heute der Martinsweck geworden.
In der evangelischen Kirche feiert man am 11. November den Tauftag von Martin Luther.
St. Martin – der Bassenheimer Reiter
Eine der bekanntesten mittelalterlichen Darstellungen von St. Martin ist der Bassenheimer Reiter. Er ist ein den heiligen Martin als Reiter darstellendes frühgotisches Relief aus Mainsandstein in der katholischen Pfarrkirche St. Martin in Bassenheim bei Koblenz. Die dem sogenannten Naumburger Meister zugeschriebene Bildhauerarbeit des 13. Jahrhunderts wurde ursprünglich für den Hohen Dom St. Martin zu Mainz geschaffen und zählt zu den berühmtesten Martinsdarstellungen der deutschen Kunstgeschichte.
Mehr zum Bassenheimer Reiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Bassenheimer_Reiter
Wer dieses Kunstwerk sehen will, findet das in der Kirche St. Martin in Bassenheim. Landkarte
Das Artikelbild zeigt dieses Kunstwerk. Dr. Glutting hielt bei unserem Seniorentreff einen viel beachteten Vortrag über den Bassenheimer Reiter.
Bildhinweis: Von Spurzem – Lothar Spurzem – Eigenes Werk, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8128791
Martinsumzüge in der Verbandsgemeinde Mendig
Bell:
Der Umzug in Bell startet am Samstag, den 12.11.2022, hinter der Pfarrkirche in der Grabenstraße, nach einem um 17 Uhr beginnenden Wortgottesdienst. Der Martinszug verläuft anschließend ab ca. 17.30 Uhr von der Grabenstraße über Forstbergstraße, Höhenweg, Seeblickstraße und Tanzbergstraße zum Martinsfeuer am Tanzberg. Die Ausgabe der Martinswecke erfolgt am Backes neben der Bernd-Merkler-Halle am Kirmesplatz, wo auch Döppekuchen und ein kleiner Imbiss erhältlich sind.
Mendig:
In Mendig findet der Martinsumzug am Donnerstag, den 10.11.2022, statt. Gegen 18 Uhr startet ein gemeinsamer Umzug für beide Stadtteile am Parkplatz vor der St. Cyriakus-Kirche im unteren Stadtteil. Von dort führt der Martinszug dann über Friedrich-Ebert-Straße, Am Teich, Auf Schruf, K 55 und die Fallerstraße, rechts ab zur Freifläche neben dem städtischen Friedhof an der Fallerstraße, wo das Martinsfeuer entzündet wird. Hier erhalten die Kinder ihren Martinsweck und am Getränkestand wird Glühwein und Kinderpunsch angeboten.
Rieden:
In der Gemeinde Rieden findet der Martinsumzug am Samstag, den 12.11.2022, statt. Um 17 Uhr startet der Martinszug nach einem um 16:30 Uhr beginnenden Wortgottesdienst, gestaltet von der Grundschule und dem Kindergarten, ab der Pfarrkirche in der Kirchstraße und nimmt seinen Weg über die Kirchstraße, Brunnenstraße, Hubertusstraße, Oberstraße, Kirchstraße und Bachstraße zum Abbrandort des Martinsfeuers am Wassertretbecken neben dem Rehbach.Die anschließende Ausgabe der Martinswecken findet in der Moddebaach-Halle statt, wo auch Döppekuchen und Getränke angeboten werden.
Thür:
In Thür treffen sich die Kinder mit ihren Eltern vor der Pfarrkirche in der Segbachstraße am Donnerstag, den 10.11.2021. Von dort aus wird der Martinszug um 18 Uhr starten und über die Breitsteinstraße, Hagelstraße, Mendiger Straße und Lindenweg bis zur Mehrzweckhalle, wo dann das Martinsfeuer entzündet wird. Die Thürer Kinder erhalten ihre Martinswecke bereits morgens in Kindergarten und Grundschule.
Volkesfeld:
In Volkesfeld startet der diesjährige Martinszug am Freitag, den 11.11.2022, vor dem Gemeindehaus an der Nettestraße. Hier startet der Martinszug um 18 Uhr und führt über Nettestraße, Oberdorfstraße, Neustraße, Am Hang, Am Riethel und zum Berg „Riethel“, wo das Martinsfeuer aufgeschichtet ist und dann abgebrannt wird. Hier werden auch die Martinswecke an die Kinder verteilt.
In allen Orten wird die Sicherung der Umzüge und der Martinsfeuer durch die bewährten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr übernommen.
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